EM in Riesa: Deutschland-Auswertung

| 10. Oktober 2015 | 0 Comments

22 deutsche Paare und Gruppen, die insgesamt 67 Übungen geturnt haben, davon allein 23mal in einem Finale. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Deswegen gibt es heute die deutsche Essenz aus allen EM-Siegerlisten, die Deutschland-Auswertung der Europameisterschaft 2015 in Riesa.

Finalteilnahmen

Deutschland stand 23mal im Finale. Bis zu 29 Finalteilnahmen wären möglich gewesen, sechs Tickets für die Endrunde wurden also verpasst. Allerdings: Sieben Final-Tickets (für die Mehrkampf-Finals bei den Junioren und Senioren) waren schon gemäß Ausschreibung garantiert, sieben weitere hatte Deutschland aufgrund der geringen Konkurrenz in den jeweiligen Kategorien von vornherein sicher.

So gesehen hat Deutschland um 15 Finaltickets wirklich kämpfen müssen und neun davon gelöst.

Wertungen

  • Die höchste deutsche Wertung holten Tim Sebastian und Michail Kraft mit 27,64 Punkten im Balance-Finale. Das brachte bekanntlich Bronze.
  • Dahinter rangieren gleich zweimal Camille Herrmann und Lilly Kutta (27,6 und 27,5 Punkte) für ihre beiden Balance-Übungen in der Qualifikation und im Finale.

Die höchste Note in Artistik teilen sich Silbermedaillengewinner Daniel Blintsov mit Sneschana Sinkov und Camille Herrmann mit Lilly Kutta (8,75 Punkte) jeweils im Finale.

Die höchste Note in Technik bekamen Tim Sebastian und Michail Kraft mit 8,9 Punkten in der Balance-Qualifikation.

Wer absolvierte die beste Qualifikation (Balance + Tempo)?

  • Camille Herrmann und Lilly Kutta: 54,55 Punkte
  • Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov: 54,35 Punkte
  • Michelle Mausolf, Shirley Klier und Gofrahn Solh: 54,05 Punkte

Und wer hat den besten Mehrkampf (Balance + Tempo + Kombi) geschafft?
(Der wurde allerdings nur in den Altersklassen Junioren und Senioren ausgetragen.)

  • Michelle Mausolf, Shirley Klier und Gofrahn Solh: 80,8 Punkte
  • Tim Sebastian und Michail Kraft sowie
    Max Hoppe und Luise Fischer (beide 79,05 Punkte)

Platzierungen

Das ist inzwischen nichts Neues mehr…

  • Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov: Platz zwei (Silber)
  • Tim Sebastian und Michail Kraft: Platz drei (Bronze) in Balance
  • Max Hoppe und Luise Fischer: Platz vier in Tempo

Außerdem stehen neunmal Platz fünf und siebenmal Platz sechs zu Buche.

Allerdings ist ja in jeder Kategorie die Konkurrenz unterschiedlich groß. Deswegen lohnt es sich, finde ich, das Ergebnis der Qualifikation zur Anzahl der Formationen in der jeweiligen Kategorie ins Verhältnis zu setzen. Und für die Finalisten entsprechend das Ergebnis im Finale zur Anzahl der Nationen am Start.

(Natürlich sagt die Menge der Konkurrenz nichts über deren Qualität. Dieses Gedankenspiel bevorzugt die Starter in den Kategorien, in denen auch viele schwächere Nationen am Start sind.)

Gesamtes Starterfeld:
(alle Deutschen / Basis: Rang nach der Qualifikation)
Rechnung: Rang (nach der Qualifikation) geteilt durch die Anzahl der Formationen am Start

  • Am besten schneiden bei dieser Betrachtung Camille Herrmann und Lilly Kutta als sechstes von 24 Damenpaaren ab (Quotient 0,25).
  • An zweiter Stelle stehen Valery Maslo, Natalia Persicke und Sophie Schreiner als achtes von 30 Trios (Quotient 0,27).
  • Platz fünf von 17 Mixed Paaren macht Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov zu den drittbesten Deutschen bei dieser Auswertung (Quotient 0,29).

Insgesamt haben sich die deutschen Sportakrobaten sechsmal in der oberen Hälfte (Quotient kleiner oder gleich 0,5) ihres jeweiligen Starterfeldes platzieren können, 16mal in der unteren Hälfte (Quotient größer als 0,5) und davon leider auch viermal auf dem letzten Platz (Quotient gleich 1).

Nationenwertung:
(nur Finalisten / Basis: Rang im Finale)
Rechnung: Rang (im Finale) geteilt durch die Anzahl der Nationen am Start

  • Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov erzielen mit Platz zwei von 14 Nationen den niedrigsten Quotienten (0,14).
  • Wieder zweitbeste Deutsche: Valery Maslo, Natalia Persicke und Sophie Schreiner auf Platz sechs von 20 Nationen (Quotient 0,3).
  • Camille Herrmann und Lilly Kutta landen mit Platz fünf von 15 Nationen bei dieser Betrachtung an dritter Stelle (Quotient 0,33).

Sieben Finalisten schließen die EM auch in der oberen Hälfte ihrer Kategorie ab. Aber bös‘ gesagt: Finale bedeutet nicht zwangsläufig, dass man in der oberen Tabellenhälfte mitspielt: 16 unserer Finalstarts beendeten den Wettkampf in der unteren Hälfte ihrer jeweiligen Kategorie. Sechsmal davon sogar auf dem letzten Platz.

Hier gibt’s die Deutschland-Essenz als .pdf-Datei zum Download. Wer selber noch ein bisschen auswerten möchte, beispielsweise für jede Altersklasse separat, greift zur Excel-Version.

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Category: EM 2015 in Riesa, Statistik, Historie & Ehrungen

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