Noch höheres Niveau bei Wilhelmshaven-DM
„Deutsche Meisterschaft in Wilhelmshaven? Bitte möglichst bald wieder!“, hatte ich vor gut zwei Jahren schon zur Halbzeit der Schüler-DM 2013 geschrieben. Die Wilhelmshavener haben meinen Wunsch erhört: Am Wochenende laden sie zur Deutschen Jugend-Meisterschaft ein.
Mit seiner großartigen Organisation des Wettkampfes hatte der TSR Olympia Wilhelmshaven damals ganz neue Maßstäbe für die deutsche Sportakrobatik gesetzt. Lediglich mehr Zuschauer hätten kommen dürfen, um das Ganze auch zu honorieren. Und diesmal wird das Niveau im wahrsten Sinne des Wortes sogar noch höher: Die Wettkampffläche wird auf einem Podest aufgebaut. Weitere Highlights in dem ganzen Blumenstrauß von Aktionen und Maßnahmen rund um die DM sind unter anderem:
- Es wird einen Livestream geben mit Liveticker der Ergebnisse auf der Webseite zur Veranstaltung.
- Am Vorabend der Deutschen Meisterschaft findet im „Wattenmeerhaus“ eine Eröffnungsfeier statt, unter anderem mit dem Schirmherrn Olaf Lies (Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner, DSAB-Präsident Oliver Stegemann und natürlich Vertretern der teilnehmenden Vereine.
- Mitten in der Stadt gibt’s ein DM-Werbeschaufenster.
- Für die Veranstaltung wurde eigens ein Werbetrailer produziert.
- u.v.m.
In einem Radiointerview hat Organisationschef Timo Spieß erklärt, dass man sich die Veranstaltung über 20.000 Euro kosten lasse, um ein unvergessliches Erlebnis für die Gäste aus ganz Deutschland sowie die Stadt Wilhelmshaven auf die Beine zu stellen. 60 Sponsoren sind dafür bis dato laut Webseite an Bord.
Organisatorisch scheinen sich die Gastgeber also nochmals zu steigern. Und sportlich? Vor zwei Jahren gab’s Silber und Bronze für die Aushängeschilder Annalena Kunz und Kim Weickert. Damals war das eine faustdicke Überraschung, diesmal sind sie von vornherein definitiv im allerengsten Favoritenkreis bei den Damenpaaren. Bisher konnten aber immer Camille Herrmann und Lilly Kutta (Schwerin) das Nord-Duell für sich entscheiden. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen ist wieder einmal vorprogrammiert – tendenziell eher mit dem glücklicheren Ende für die Schwerinerinnen.
So spannend wie bei den Damenpaaren dürfte die Titelvergabe in den anderen Disziplinen nicht werden. Alles andere als Siege von Valery Maslo, Natalia Persicke und Sophie Schreiner (Ebersbach) bei den Damengruppen sowie Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov (Riesa) bei den Mixed Paaren wäre schon eine große Überraschung. Und wenn es tatsächlich so ausgeht, hätten übrigens dieselben Formationen Gold geholt wie schon vor zwei Jahren an gleicher Stelle in der Schülerklasse.
Einen echten Wettkampf wird es in diesen Disziplinen voraussichtlich nur um die Plätze hinter den Favoriten geben. Aber da geht es ja bei den Damengruppen und Mixed Paaren immerhin um das jeweils zweite Ticket zur EM. Vielleicht sogar auch bei den Damenpaaren, wenn Bundestrainer Igor Blintsov die beiden Top-Paare bei der EM nicht in der Altersklasse Jugend gegeneinander antreten lassen will, sondern eines für die Junioren 1 nominiert. Apropos EM-Nominierung: Bis jetzt ist noch nichts bekannt, wie der DSAB und sein Bundestrainer zu ihrer Entscheidung kommen wollen. Ist die Deutsche Jugend-Meisterschaft die Quali? Oder nur eine bessere Sichtung?
Bei den Herrenpaaren sind Nils Beuven und Erik Pohl (Riesa) gesetzt, um die Titel bei den Herrengruppen streiten sich drei quasi unbekannte Vierer, die bislang noch nicht durch Erfolge auf sich aufmerksam machen konnten. Alle Bewerber gibt’s in der Starterliste.
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