Varna, Tage 9 und 10: Der zweite Durchgang
Gestern und heute stand der zweite Durchgang auf dem Programm: An einem Tag Quali, am anderen die entsprechenden „kleinen“ Finals. Drei deutsche Formationen konnten jeweils in den Endkampf einziehen und schlugen sich auch dort mehr als achtbar: Beinahe hätte es sogar Edelmetall gegeben.
Nur ein lausiges Zehntel fehlte Alex Dik und Justice Niesar zur Bronze-Medaille im heutigen Balance-Finale. Damit hätten vorab wohl die wenigsten gerechnet – im Nachhinein ist es einfach nur schade. Das Feld der Mixed Paare in Altersklasse Junioren war im Finale unglaublich eng beieinander. Die Plätze drei bis fünf erhielten alle dieselbe Wertung von 27,3 Punkten. Alex und Justice hatten als erste auf die Matte gemusst und diese nach einer tadellosen Übung mit 27,2 Punkten wieder verlassen – Platz sechs.
Im Tempo-Finale konnten Janina Hiller und Sophia Müller nur darauf hoffen, dass die Konkurrenz patzt. Sie selbst gingen nämlich mit einem Handicap ins Rennen: Ihnen fehlte in der Schwierigkeit fast ein halber Punkt. Die anderen vier Spitzenpaare turnten aber durch, so blieb den Deutschen „nur“ der fünfte Platz, die Israelis konnten sie hinter sich lassen.
Mit ihrem siebten Platz im Balance-Finale wie auch schon vorgestern im Tempo-Finale holten Romy Hitzer, Susann Gocke und Sarah Juhr alles heraus, was für sie hier bei ihrer EM-Premiere drin war. Schon die Sechstplatzierten sind ein deutliches Stück entfernt, die Trios aus Russland, Belgien, Weißrussland, der Ukraine, England und Polen spielen schlichtweg in einer anderen Liga.
Der zweite Satz EM-Titel
Junioren
Bei den Junioren sicherte sich Belgien mit seinem Mixed Paar und seinem Damenpaar zwei weitere Goldmedaillen: Bei den Damengruppen kam eine weitere Bronzemedaille dazu. Die Belgier sind im Juniorenbereich überhaupt nur mit diesen drei Formationen angereist. Eine höhere Erfolgsausbeute ist fast nicht möglich. In dieser Hinsicht ist Belgien hier in Varna von den anderen Nationen unerreicht.
Gold bei den Damengruppen ging an die Weißrussinnen Yuliya Ardziakova, Alina Ivanova und Iryna Kalashnik. Die Entscheidung hätte knapper kaum ausfallen können: Sie waren punktgleich mit den Russinnen auf Rang zwei und hatten gerade mal ein halbes Zehntel Vorsprung vor eben den Belgierinnen mit Bronze.
Die Leistungsdichte in der Weltspitze ist ohnehin enorm – über alle Disziplinen und beide Altersklassen hinweg.
Die verbleibenden Titel sicherte sich bei den Herrenpaaren (Balance) England und bei den Herrengruppen (Tempo) Russland. Vor allem England dürfte sich mehr als nur eine einzige – wenn auch goldene – Medaille, erhofft haben. Zu viele ihrer Finalisten kamen aber schlichtweg nicht fehlerfrei durch ihr Programm.
Senioren
Bei den Senioren gab es Titel für Russland (Damengruppen Balance und Damenpaare Tempo), die Ukraine (Mixed Paare Balance), Weißrussland (Herrengruppen Tempo) und England (Herrenpaare Tempo).
Bei den Mixed Paaren mussten sich die Kampfrichter heute zwischen Anmut und Eleganz – wie sie die Ukrainer Denys Iaysnskyi und Inna Batuyeva darboten – und dem Ausdruck und dem Temperament von Revaz Gurgenidze und Tatiana Okulova entscheiden. Die Russen machten ihnen das Urteil allerdings mit einem deutlichen Wackler auch relativ einfach. Es gewannen die Ukrainer, die auch die eindrucksvolleren Elemente zeigten, vor Russland und Portugal.
Nur für Adam McAssey und Edward Upcott aus England bei den Herrenpaaren sowie Ekaterina Loginova, Ekaterina Stroynova und Aygul Shaykhudinova aus Russland bei den Damengruppen ist in der Königsklasse noch der „totale“ Erfolg – der Gewinn aller drei EM-Titel – möglich.
Morgen geht es zum krönenden Abschluss um die begehrten Mehrkampf-Titel.
Category: EM 2011 in Varna