Dreimal Gold in Zielona Góra
Also doch keine deutsche Beteiligung bei Welt Cup in Polen: Janina Hiller und Sophia Müller wollten zwar antreten, starteten dann aber aus gesundheitlichen Gründen doch nicht. Trotzdem gibt es aus Zielona Góra deutsche Erfolge zu vermelden: Beim internationalen Winobranie Turnier, das mit dem Welt Cup ausgerichtet wurde, gab es drei Goldmedaillen.
Überbewerten darf man diese Erfolge allerdings nicht, da die jeweiligen Kategorien nur sehr dünn besetzt waren: Nikolai Rein und Kornelia Laichinger aus Ebersbach waren bei den Senioren gar konkurrenzlos. Tim Sebastian und Rosa Löhmann (Dresden) setzten sich in der Altersklasse Jugend klar gegen das spanische Duo durch. Wenige Wochen vor der EM wäre es wirklich spannend gewesen, wie sich die Dresdner gegen „echte“ Gegner aus Russland, England oder der Ukraine geschlagen hätten.
Ebenfalls in der Jugendklasse wurden Tobias Otto, Vincent Kühne, Moritz Löhmann und Laurin Werner (Dresden) am höchsten von allen Herrengruppen bewertet. Mit der zweitplatzierten Hannes Hesselbarth, Georg Lippert, Erik Lorenz und Nils Beuven aus Ottendorf hatten sie sich ja schon bei der Deutschen Meisterschaft messen können. Beide deutschen Gruppen ließen noch vier Jungs aus Turkmenistan hinter sich, die immer nur 22 oder 23 Punkte kassierten.
Mehr Gegner hatten die Damenpaare und Damengruppen in der Altersklasse Jugend: Unter acht Trios belegten Katharina Bräunlich, Laura Jolitz und Flora Sochor (Dresden) im Finale wie auch im Vorkampf Platz fünf. Den erstplatzierten Polinnen und auch den Portugiesinnen, die Silber holten, werden sie vermutlich bei der EM in Varna wieder begegnen. Außerdem platzierten sich noch zwei amerikanische Damengruppen vor den Dresdnerinnen.
Bei den Damenpaaren lagen Sarah Haslinger und Lara Kielkopf (Ebersbach) nach dem Vorkampf noch auf Bronze-Kurs. Im Finale mussten sie jedoch drei amerikanischen und je einem französischen, spanischen und portugiesischen Paar den Vortritt lassen – Platz sieben von zwölf Startern. In der gleichen Kategorie lagen Luise Lösche und Sarah Hasert (Ottendorf) nach der Quali zunächst auf Rang zehn, im Finale kamen sie aber nicht über den zwölften Platz hinaus. Für den Ottendorfer Trainer Torsten König hat sich die Reise nach Zielona Góra dennoch gelohnt: „Zu sehen, auf welchem Niveau andere Sportakrobaten turnen, kann letztlich für uns nur Motivation sein, uns weiter zu verbessern“, wird er auf der Vereinswebseite zitiert.
Hier geht es zur Siegerliste des Winobranie Turniers.
Aber nochmal zurück zum Welt Cup: Auch wenn in der Siegerliste alle Disziplinen aufgeführt sind: Nur bei den Damengruppen gab es überhaupt eine offizielle Wertung (und damit eine Siegerehrung, Welt-Cup-Punkte und Preisgeld): Es setzten sich die amtierenden Weltmeisterinnen aus Russland gegen die erstaunlich starken Belgierinnen durch. In allen anderen Disziplinen waren nicht genügend Teilnehmer am Start, weniger als vier Nationen. Schade! Wenn bei einem Welt Cup nur eine einzige Formation an den Start geht – so geschehen in den Disziplinen Herrenpaar und -gruppe – macht sich die Sportakrobatik lächerlich.
Immerhin scheint das Starterfeld beim nächsten Welt Cup, der schon am 16. und 17. September im russischen Vityazevo stattfindet, größer zu werden.
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