Viermal Gold beim Chmielewski Tournament

| 4. Mai 2011 | 0 Comments

19 Formationen aus Deutschland beim Chmielewski Tournament in Swidnica

71 Formationen aus sieben Nationen trafen sich am Wochenende zum 15. internationalen Sportakrobatikturnier zu Ehren von Henryk Chmielewski im polnischen Swidnica. Über den Wettkampf berichtet Rolf Naumann.

Sportakrobaten aus Italien, den Niederlanden, Tschechien, Ungarn, der Ukraine und natürlich auch aus Polen waren da. Und mittendrin der AC Taucha, der Dresdner Sportclub, der SC Riesa, der SC Hoyerswerda, der TV Ebersbach und der AC Ottendorf-Okrilla: Sie hatten eine gute Mischung aus alten Bekannten und neuen oder neu zusammengestellten Formationen mitgebracht, insgesamt präsentierten sich 19 Einheiten aus der Bundesrepublik dem internationalen Kampfgericht.

Das Turnier war wie immer sehr gut organisiert. Vom Einchecken über den Transport zur Wettkampfhalle, die Betreuung durch persönliche Helfer, die Gestaltung des Wettkampfes bis hin zur obligatorischen und ausgelassenen Party zum Abschied – alles war vorbereitet und klappte wie am Schnürchen.

Sportlich wurde nach den Regeln der FIG geturnt, mit Ausnahme des  bei vielen deutschen Paaren ungeliebten Größenabzugs. Den Vorsitz der Jury hatte die Präsidentin der polnischen Sportakrobaten und Mitglied des Technischen Komitees für Sportakrobatik der UEG Urszula Wojtkowiak übernommen.

Jugend

Tim Sebastian und Rosa Löhmann vom Dresdner SC siegten souverän bei den Mixed Paaren: Schöne Choreographien und sichere Elemente, ihre Leistungen sind eine feste Größe! Bei den Damenpaaren wurden Sarah Haslinger und Lara Kielkopf vom TV Ebersbach zweite und das neuformierte Paar des SC Riesa Wlada Maslyakova und Diana Dierich dritte von insgesamt zwölf Formationen. Beide zeigten sehr schöne Übungen, bekamen gute Wertungen und mussten sich nur der ukrainischen Konkurrenz geschlagen geben. Maximilian Dao und Michail Kraft aus Riesa waren vielleicht die größte Überraschung aus deutscher Sicht bei diesem Wettkampf. Sie waren zwar das einzige Herrenpaar, aber eine Wertung von 27,8 Punkten für eine äußerst sauber geturnte und mit viel Beifall belohnte Übung im Finale beim ersten gemeinsamen internationalen Wettkampf ist schon etwas besonderes für dieses junge, neue Duo.

Bei den Damengruppen war der Wettkampf super spannend, auch aus deutscher Sicht: Zwei noch weitgehend unbekannte Gruppen vom SC Hoyerswerda lieferten sich einen packenden Kampf mit den amtierenden Deutschen Meistern aus Dresden. Am Ende siegte eine ukrainische Formation vor einer polnischen Gruppe, dann folgte auf dem dritten Platz der SC Hoyerswerda mit Merry-Anne Laurisch, Nancy Deger und Lilly Radeck vor Katharina Bräunlich, Laura Jolitz und Flora Sochor (Dresden) und erneut dem SC Hoyerswerda mit Nadine Koch, Lisa Müller und Lina Ebert. Zur Deutschen Meisterschaft der Jugend treffen die drei Trios erneut aufeinander – man darf sich auf saubere und sehr schöne Übungen freuen.

Junioren

In der Disziplin Mixed Paar siegten überragend Justice Niesar und Alex Dik vom SC Hoyerswerda vor ukrainischen und polnischen Paaren. 28 Punkte für die Balance-Übung: Überzeugend!!! Bei den Damenpaaren traten die Mädchen des AC Taucha Antia Hofmann und Laura Rahn an. Sie zeigten solide Übungen und wurden hinter zwei Paaren aus der Ukraine und einem Paar aus Polen am Ende vierte.

Besondere Spannung und Aufregung bot der Wettbewerb der Damengruppen. Ganz vorn lagen am Ende zwei Trios aus den Niederlanden vor einem aus der Ukraine und auf Platz vier der Startgemeinschaft aus Dresden und Ottendorf-Okrilla mit Luise Zscheile, Laura Morgenstern und Emilia Winter mit drei sehr gut interpretierten Übungen. Auf dem achten Platz landete das Trio Tamara Kämpfert, Hannah Schmid und Valery Maslo aus Ebersbach – eigentlich Kandidaten fürs Treppchen. Was war passiert? Sie starteten mit der Tempo-Kür in den Wettkampf: Beim Einturnen kamen alle geprobten Elemente gut und sicher. In der Übung zeigten die Sportlerinnen jedoch Nerven: Ihnen unterlief ein entscheidender Fehler: Valery Maslo verließ das Karree unfreiwillig, ein hoher Abzug musste erfolgen. In der Aufregung sprang Tamara Kämpfert auch noch über die Mattenbegrenzung – manchmal kommt eben alles zusammen: 24,6 Punkte. In Balance zeigten sie dann, was Sie wirklich können und bekamen vom strengen Kampfgericht die höchste Wertung aller zwölf Gruppen: 26,95 Punkte!

Senioren

Die Damengruppe Nicole Engelmann, Romy Walter und Hanna Kulbe vom Dresdner SC belegte von den fünf Gruppen aus fünf Ländern den zweiten Platz mit sehr soliden Leistungen, nur die polnische Gruppe kam vor ihnen aufs Podest. Bei den Mixed Paaren gab es einen erfreulichen deutschen Doppelsieg: Nikolai Rein und Kornelia Laichinger vom TV Ebersbach zeigten drei sehr gute Übungen und gewannen. Wlad Ljubimov und Jean Balogh vom SC Hoyerswerda verpatzten genau wie das Trio aus Ebersbach ihren ersten Auftritt, die Balance-Übung. Durch zwei erstklassige Darbietungen gelang ihnen anschließend aber doch noch der Sprung auf Platz zwei.

Etwas wehmütig, weil man sowas in Deutschland nur selten zu sehen bekommt, vor allem aber begeistert verfolgten die deutschen Sportakrobaten die Wettkämpfe der Herrenpaare und -gruppen bei den Junioren und Senioren. Ukrainische und polnische Jungs lieferten mit zum Teil mehreren Dreifachsaltos pro Übung wahre Lehrstücke der Sportakrobatik ab. Überhaupt drückten besonders die Sportakrobaten aus der Ukraine dem Wettkampf ihren Stempel auf. Aber mit viermal Gold sind auch die deutschen Sportakrobaten auf einem guten Weg.

Im Fazit: Erstens: Das Chmielewski Tournament in Swidnica war wieder ein herrlicher Wettkampf. Zweitens: Die deutschen Sportakrobaten zeigten Leistungen, die Mut machen. Und drittens: Der Umgang aller Sportler, Trainer und Fans miteinander war überaus herzlich und freundschaftlich.

Alle Ergebnisse kann man in der Siegerliste nachlesen, weitere Berichte und Bilder gibt es sicher bald auch auf den Webseiten der teilnehmenden Vereine.

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Category: Turniere

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