WM in Putian: Tag 1 Junioren
Guten Morgen! Frohe Ostern aus Putian!! Heute greifen die Junioren ins Wettkampfgeschehen ein: Neun deutsche Übungen stehen bevor, jede Formation darf heute einmal ran.
(Zur Info: Hier gab es keine Zeitumstellung, so dass Putian Deutschland jetzt nur noch sechs Stunden voraus ist.)
Was hat sich gestern und vorgestern zugetragen? Die Deutschen trainierten täglich, am Karfreitag mittags und am gestrigen Samstag relativ spät abends. Nach einer sehr durchwachsenen Trainingseinheit zum Auftakt, bei der allen Sportlern die Strapazen der langen Reise ganz offensichtlich noch gewaltig in den Knochen steckten, lief es gestern schon deutlich besser. Allerdings ist heute mindestens nochmal die gleiche Steigerung nötig, damit die Junioren-WM zum erhofften Erfolg für Deutschland wird. Camille Herrmann musste das gestrige Training wegen Übelkeit abbrechen, will heute aber an den Start gehen. Die Hauk-Brüder haben das Vermessen erwartungsgemäß nicht ohne Größenabzug überstanden.
Age Group 12-18:
26,5 Punkte (8,25 in Artistik, 8,3 in Technik, 9,95 in Schwierigkeit) für Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß (Balance). Große Erleichterung bei Sportlerinnen und Trainerin, das hätte deutlich schlechter laufen können: „Das Schlimmste ist überstanden“, soll Johanna laut Petra Vitera in der Kiss-and-Cry-Area als Erstes gesagt haben. Die Verwandlung in die Kugel bei der Handstandpyramide lief nicht ganz so flüssig wie erwünscht, das Aufgrätschen auf der ersten Pyramide haben sie kurzfristig weggelassen. Choreografisch haben sie vieles wettgemacht und sicher und selbstbewusst gewirkt.
26,45 Punkte (8,15 in Artistik, 8,3 in Technik, 10,0 in Schwierigkeit) für Valery Maslo, Natalia Persicke und Sophie Schreiner (Balance). Sowohl Sophie als auch Natalia haben auf der Spagatpyramide aufgegrätscht. Allerdings war es jeweils ein kleiner Kraftakt, wie auch schon zuvor das Aufgrätschen auf der ersten Pyramide und die anschließende Verwandlung in den Mexicanga. Letzterer hätte auch ein bisschen tiefer sein dürfen. Am Schluss wollten die drei so schnell von der Matte, dass die Endpose beinahe nahtlos in den Ausmarsch überging. Warum eigentlich? Es ging doch alles gut.
26,8 Punkte (8,55 in Artistik, 8,25 in Technik, 10,0 in Schwierigkeit) für Camille Herrmann und Lilly Kutta (Tempo). Eine erstaunliche Leistung dafür, dass Camilles gesundheitliche Verfassung auch heute Morgen noch alles andere als in WM-Form war. Wie gesagt kämpft sie seit gestern mit großer Übelkeit. Natürlich hätte den diversen Saltos mehr Kraft und damit Höhe sehr gut getan, ansonsten hat man den beiden aber kaum etwas angemerkt.
26,2 Punkte (7,9 in Artistik, 8,6 in Technik, 10,0 in Schwierigkeit, 0,3 Größenabzug) für Aleksandr Hauk und Kristijan Hauk (Tempo). Was die Elemente angeht, sind die beiden Weltklasse. Den Hand-Hand-Schraubensalto zeigten sonst nur Russland und England, die Dreifachschraube haben sie sogar ganz für sich allein. Und das auch noch in jeweils starker Ausführung. In Sachen Sauberkeit und Synchronität bei der Choreografie ist indes noch Luft nach oben.
Langweilig? Hier sind soeben ein paar neue Fotos von der Jugend-WM online gegangen.
26,85 Punkte (8,4 in Artistik, 8,45 in Technik, 10,0 in Schwierigkeit) für Stefan Höntsch und Lara Ziemer (Balance). Ein starker Auftritt, für den es hier leider zu wenig Punkte in Technik gibt. Lediglich bei der einbeinigen Kugel stand das zweite Bein nicht ganz senkrecht.
Zwischenstand nach dem ersten Durchgang:
Sarah, Anika und Johanna: Platz 16 bzw. Platz 12 in der Nationenwertung
Valery, Natalia und Sophie: Platz 20
Camille und Lilly: Platz 8 bzw. Platz 6 in der Nationenwertung
Aleksandr und Kristijan: Platz 9 bzw. Platz 8 in der Nationenwertung
Stefan und Lara: Platz 10 bzw. Platz 7 in der Nationenwertung
Age Group 13-19:
24,75 Punkte (7,65 in Artistik, 7,3 in Technik, 9,8 in Schwierigkeit) für Annalena Kunz und Kim Weickert (Tempo). Die schwierigen Elemente, der Hand-Hand-Salto gestreckt und der Doppelsalto, haben tadellos geklappt. Beim vermeintlich leichten halben Salto aus dem Stand vom Boden in den Handstand auf den Schultern griff Annalena daneben. Und den Schraubensalto aus dem Coupé hat man auch schon sauberer gesehen.
26,2 Punkte (8,05 in Artistik, 8,15 in Technik, 10,0 in Schwierigkeit) für Franz Krämer und Jördis Leppuhner (Tempo). Eine solide Vorstellung ohne grobe Patzer, aber schon mit der einen oder anderen Unsauberkeit. „Besser als im Training“, sagt Nina Blintsov. Generell fällt hier auf, dass die Kampfrichter meist nur innerhalb eines ganz engen Korridors differenzieren. Das sieht man auch schon ein bisschen daran, wie dicht viele deutsche Wertungen beieinander liegen.
26,35 Punkte (8,2 in Artistik, 8,15 in Technik, 10,0 in Schwierigkeit) für Lisa Müller, Lena Waschulewski und Xenia Bartel (Balance). „Sie haben ihre Übung gemacht wie immer, nicht besser und nicht schlechter“, konstatiert Trainer Sergej Jeriomkin. „Die erste Pyramide [Lena am Boden, Lisa auf deren Füßen, Xenia ganz oben auf den ausgestreckten Armen] hat etwas gewackelt, aber woher kommt der restliche Abzug in Technik?“, fragt er. Er ist gar nicht zufrieden mit den Wertungen, die seine Schützlinge aus Hoyerswerda kassiert haben, ganz besonders nicht mit der von Stefan und Lara.
25,52 Punkte (8,2 in Artistik, 7,4 in Technik, 9,92 in Schwierigkeit) für Sebastian Grohmann, Erik Leppuhner, Florian Vitera und Tom Mädler (Tempo). Beim zweiten Tsukahara ganz am Ende der Übung überdrehte Tom gewaltig, das dürfte einen ganzen Punkt gekostet haben. Der Rest sah gut aus. Und die erfreuliche Nachricht zum Abschluss des ersten Wettkampftages ist: Die vier liegen auf dem dritten Platz, Polen und Usbekistan erhielten niedrigere Wertungen.
Zwischenstand nach dem ersten Durchgang:
Annalena und Kim: Platz 9 bzw. Platz 6 in der Nationenwertung
Franz und Jördis: Platz 8 (punktgleich mit 7) bzw. Platz 7 (punktgleich mit 6) in der Nationenwertung
Lisa, Lena und Xenia: Platz 13 bzw. Platz 9 in der Nationenwertung
Sebastian, Erik, Forian und Tom: Platz 3 (=Nationenwertung)
Bis morgen!
Category: WM 2016 in Putian
[quote name=“Interessierte“]Platz 6 in der Nationenwertung bei Annalena und Kim bedeutet, dass sie im Moment tatsächlich ganz knapp im Finale sein würden?[/quote]
Stimmt! Sieben Nationen sind am Start. Momentan liegt Israel nach einem ganz bösen Sturz hinter Annalena und Kim
Platz 6 in der Nationenwertung bei Annalena und Kim bedeutet, dass sie im Moment tatsächlich ganz knapp im Finale sein würden? Oder ist Platz 9 der entscheidende Platz? Finde schade, dass es für die beiden wieder nicht reibungslos geklappt hat. Hatte es so gehofft. 🙁