EM in Riesa: Zuhause geteilt

| 24. September 2015 | 0 Comments

Teammeeting

Vom gestrigen Mittwoch gibt es eigentlich nicht allzu viel zu berichten. Die deutsche Delegation ist seit 13 Uhr komplett, alle sind gesund und munter. Die Akkreditierung klappte reibungslos, das Training von 14 bis 16.30 Uhr verlief ganz gut.

Und nach einem kurzen Teammeeting und Abendessen in der Wettkampfhalle ging die Mannschaft dann auch schon wieder auseinander…

Offiziell ist die deutsche Delegation in Strehla knapp zehn Kilometer von Riesa entfernt in einer Jugendherberge einquartiert. 17 Sportler aus Hoyerswerda, Ebersbach, Friedberg, Schwerin und Wilhelmshaven wohnen hier zusammen mit Delegationsleiter Sascha Kohn, Teammanagerin Sabrina Hegele, Bundestrainer Igor Blintsov, Hoyerswerda-Coach Sergej Jeriomkin und den beiden Kampfrichterinnen Anita Bartoschik sowie Gabi Fuchs. Außerdem sind die Delegationen aus Polen und Georgien in der Jugendherberge in Strehla untergebracht.

Die mit 13 Sportlern fast genauso starke Fraktion aus Riesa und Dresden wohnt im Sportinternat des SC Riesa – zweimal Umfallen von der Sachsenarena entfernt. Sie sind die sogenannten „Heimschläfer“, die jetzt aber doch nicht zuhause schlafen.

Wie kam das?

Riesa (in diesem Fall die FVG Förder- und Verwaltungsgesellschaft Riesa als lokales Organisationskomitee) konnte zur Heim-EM keine Sonderkonditionen für Deutschland machen oder gar die ganze Delegation freihalten. Akzeptiert, mit der Ausrichtung einer Sportakrobatik-EM verdient man sich vermutlich nicht unbedingt eine goldene Nase.

Der DSAB hat deshalb den Sportlern aus Sachsen angeboten, während dieser Europameisterschaft „vor ihrer Haustüre“ daheim zu wohnen und sich die Hotelkosten zu sparen. Schließlich dürfte die WM nächstes Jahr in China für alle Beteiligten schon teuer genug werden. Eigentlich eine gute Idee, dieses Mal zu sparen – wenn auch auf Kosten des EM-Erlebnisses.

Um den Heimschläfern das Pendeln aber doch noch zu ersparen, um sie greifbar und so ein Stück weit unter Kontrolle zu haben und nicht zuletzt um ihnen vielleicht doch ein wenig EM-Feeling auch außerhalb der Halle zu ermöglichen, hat es Riesa (in diesem Fall der SC Riesa) kurzfristig möglich gemacht, dass sie im Sportinternat wohnen können. Zu etwa einem knappen Drittel des Preises, den der Rest der Delegation zahlt. Ein feiner Zug.

Auch wenn es sicher von allen nur gut gemeint war und aus Sicht von jedem Einzelnen die verschiedenen Maßnahmen und Entscheidungen auch nachvollziehbar sind, geht das Ergebnis dennoch gar nicht: Die Sportler aus Riesa und Dresden haben eine nahe und kostengünstige Unterkunft bekommen. Für den Rest Deutschlands gelten die ganz offiziellen EM-Konditionen wie für jede andere Nation auch. Das ist fürs Mannschaftsgefühl sicher nicht gerade förderlich.

Ausgerechnet zur Heim-EM ist Deutschland geteilt. Nächste Woche gilt für die Junioren und Senioren übrigens dasselbe.

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Category: EM 2015 in Riesa

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