LIVE vom ersten Wettkampftag der WM
Es geht los. Aber ohne Livestream für die Qualifikation! Stattdessen Six ways to follow the World Acrobatic Gymnastics Championships.
Dabei ist sogar der Ansager vom Flandern Cup extra hier, um den Stream zu kommentieren. Er hat mir gesagt, dass man das dann auf dem YouTube-Kanal der FIG finden könnte. Aber offenbar nur die Finals. Angeblich kann man den Stream aber auch nur sehen, wenn im jeweiligen Land die TV-Rechte für die WM nicht verkauft wurden.
„Shame!“ schreibt die FIG auf Twitter, was böse klingt, aber nicht mehr als „Schade!“ bedeutet. Und genau das war es auch. Da ging die superschwierige erste Passage (Salto-Aufgang, Hand-Hand-Salto, Doppelsalto) gut, und bei den vermeintlich leichteren Teilen patzten Patrick Schönholz und Johannes Weiße (Tempo) leider: Der Aufgang in den Gegenhandstand ging ab, dadurch fiel der halbe Korbett-Salto auf die Füße auch weg. Und dann gab’s noch einen Sturz bei der Doppelschraube vorwärts. 22,85 Punkte. (Wofür könnten die 0,3 Abzug sein?) Schade!
Die FIG hat (unter anderem) die Übung unseres Herrenpaares als Video online gestellt.
Jetzt habe ich endlich zumindest einen Scan der Starterliste.
Starke Leistung von Nikolai Rein und Sophie Brühmann (Tempo). Da hat bis auf ein paar Schritte hier und da eigentlich alles gepasst. Beim Dreiviertelsalto vom Schwan in den Mexicanga auf der Schulter schien mir, als hätte Nikoai um ein Haar vorbeigegriffen. Aber super gerettet. 25,18 Punkte.
Die beiden haben kurzfristig noch zwei Schrauben aus ihrem Programm genommen, mit denen wären sie in der Schwierigkeit voll gewesen.
Jetzt ist auch FIG-Präsident Bruno Grandi eingetroffen.
Eine exzellente Übung von Janina Hiller, Daniela Mehlhaff und Selina Frey-Sander (Balance) belohnen die Kampfrichter mit 26,6 Punkten. Die Pyramiden wackelfrei, die Choreografie sauber. Damit landen die drei vorläufig auf Rang neun (Nationenwertung: acht) und damit in absoluter Reichweite des Finales. Super!
Platz 14 (Nationenwertung: zehn).
Sechs Zeitfehler – 1,8 Punkte Abzug – zählen die Kampfrichter insgesamt bei Nora Schäfer, Luise Zscheile und Franca Schamber (Balance). Das macht sich natürlich auch nochmal in der Techniknote bemerkbar. Und so kommt es, dass die drei trotz „durchgeturnter“ Übung nur 24,17 Punkte mitnehmen.
Rico Dietze, Tobias Otto, Vincent Kühne und Laurin Werner (Tempo) sind sehr zufrieden mit ihrer Übung – und beklatschen in der Kiss-and-Cry-Area sogar die eigene Wertung: 25,53 Punkte. Alles gestanden, wenn ihnen die Landungen beim Dreifachsalto und dem Tsukahara auch etwas durchruschten. Der Handstand-Handstand-Aufgang wurde den vieren leider offenbar gestrichen inkl. anschließendem Link. Das macht zwar nur 15 Value, aber fast einen halben Punkt in der Schwierigkeitsnote. Sonst wäre das Finale zum Greifen nahe gewesen, dafür müssen sie vier Nationen hinter sich lassen. Aktuell sind sie auf Patz acht von elf Herrengruppen.
Hier noch die Analyse des Abzugs von Nora Schäfer, Luise Zscheile und Franca Schamber: 1,5 Punkte gab’s wohl allein fürs zweimalige Probieren bzw. Abbruch der Kugel auf der Kerzen-Pyramide (Fuß ran, Fuß weg, Fuß ran, ab). Ärgerliche Erkenntnis im Nachhinein: Hätten die drei das Element (spontan) gestrichen, stünden sie jetzt mindestens fünf Plätze weiter vorn. Schade! Entsprechend mäßig ist die Stimmung.
Naja, geht doch! Ausgerechnet die beiden Unglücksraben vom Vormittag müssen heute gleich ein zweites Mal ran. Aber Patrick Schönholz und Johannes Weiße (Balance) demonstrierten Professionalität, konnten den Frust offenbar komplett ausblenden und zeigten diesmal, was sie wirklich können: 25,8 Punkte. Wenn ihnen die zwei Zeitfehler nicht unterlaufen wären, wäre das sogar eine richtig gute Wertung geworden. Da strahlt Patrick wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd – nicht nur während der Übung, sondern auch danach. Und auch Johannes ist sichtlich stolz.
Und damit war’s das schon wieder für heute aus deutscher Sicht.
Category: WM 2014 in Paris
Sebastian kannst du nicht einen live kanal machen wieder