Ende mit Schrecken!

| 10. Dezember 2013 | 7 Comments

Michelle Mausolf, Antonia Ristedt und Gofrahn Solh (Schwerin)

Mit dem Zwingerpokal in Dresden endete am Wochenende das Wettkampfjahr 2013. Allerdings war es ein Ende mit Schrecken, das es so wirklich nicht gebraucht hätte!

Statt alle Beteiligten heiter und unbeschwert in die Weihnachtszeit zu entlassen, machte ihnen der Zwingerpokal entsetzlich eindrucksvoll bewusst, wie gefährlich unsere schöne Sportart doch sein kann: Wie da kurz vor Ende des Wettkampfes Noa Ben Shmueli aus Israel nach einem völlig verkorksten Doppelsalto von den Schultern ihres Partners mit Karacho im Boden einschlug und sich anschließend vor Schmerzen schreiend auf der Matte krümmte… Der Schreck dürfte manchem auch Tage danach noch in den Knochen sitzen. Man hatte das Schlimmste befürchten müssen! Gott sei Dank war sie aber mehr auf Schultern und Rücken geknallt als aufs Genick, so dass letztendlich zum Glück „nur“ eine Nackendehnung sowie Prellungen diagnostiziert wurden. Man will sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Doppelsalto nur ein paar Zentimeter höher gewesen wäre…

Der schwere Sturz hat allen in der Halle vor Augen geführt: Jeder Absprung kann der letzte sein. Auch wenn man ein Element noch so sicher beherrscht. Ein kleines Restrisiko, beispielsweise beim Absprung abzurutschen, bleibt immer.

Das hätte es so wirklich nicht gebraucht, vor allem hatte auch der Zwingerpokal als Veranstaltung kein solches Ende verdient. Die Ergebnisse gerieten angesichts dieser Ereignisse zwischenzeitlich völlig zur Nebensache. Während der restlichen Übungen zuckten einige Zuschauer bei jedem popeligen Salto verängstigt zusammen. Die Stimmung war im Eimer. Dabei haben die Dresdner in gewohnter Manier alles in ihrer Macht stehende für einen unvergesslichen Wettkampf getan. Letztlich wird man sich vor allem an der schweren Sturz erinnern.

Franz Krämer und Michail Kraft (Riesa)

Riesaer Herrenpaar, Schweriner Trio und Ebersbacher Damenpaar die absoluten Gewinner

Schon bei seiner zweiten Auflage hat es der Zwingerpokal zu einem arrivierten internationalen Turnier mit interkontinentalem und gutem Starterfeld gebracht. Gratulation, Dresden! Mit rund 200 Starts aus 37 Vereinen und acht Nationen platzte die kleine Halle schier aus allen Nähten.

Da jetzt alle Medaillengewinner oder auch nur die Sieger aller fünf Altersklassen zu nennen… Einen solchen Text zu lesen würde wohl genauso lang dauern wie die beiden Siegerehrungen am Wochenende. Und zu schreiben erst! Dafür gibt es Siegerlisten:

Sarah Haslinger und Lara Kielkopf (Ebersbach)Senioren: Balance | Tempo | Mehrkampf
Junioren 2: Balance | Tempo | Mehrkampf
Junioren 1: Balance | Tempo | Mehrkampf
Jugend: Balance | Tempo
Schüler: Kombi

(Absolute) Gewinner des zweiten Zwingerpokals sind Franz Krämer und Michail Kraft (Riesa), Michelle Mausolf, Antonia Ristedt und Gofrahn Solh (Schwerin) und Sarah Haslinger und Lara Kielkopf (Ebersbach) mit einem Mehrkampf von 82,1,  82,05 bzw. 81,55 Punkten, allesamt in der Altersklasse Junioren 1. Bei einigen, mit Verlaub, interessanten Wertungen, die die Kampfrichter teilweise aus dem Hut zogen: In diesen Fällen lagen sie richtig und konnten sich auch kaum täuschen. Ähnlich herausragende Einzelwertungen heimsten in der Altersklasse Jugend ohne Mehrkampf Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß (Dresden), Camille Herrmann und Lilly Kutta (Schwerin) sowie Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov (Riesa) ein.

Mit besonderer Spannung waren ja die prominenten neuen Formationen erwartet worden, die sich beim Zwingerpokal erstmals präsentieren und deren Premieren dank Acro Sport TV teilweise schon online verfügbar sind: Tim Sebastian und Emilia Winter (Dresden), Janina Hiller, Daniela Mehlhaff und Selina Frey-Sander (Balance | Kombi, Albershausen / Kassel / Hofherrnweiler) sowie Tobias Otto, Vincent Kühne, Rico Dietze und Laurin Werner (Dresden).

Für alle gilt: Sie brauchen definitiv noch Zeit, aber diese Projekte könnten durchaus etwas werden. Je mehr Personen prozentual neu im Team sind, desto mehr Zeit werden die Formationen brauchen, um wieder als Einheit zu funktionieren. Und desto mehr Zeit wird vor allem auch das Publikum brauchen, um sich an sie zu gewöhnen.

Das wird bestimmt auch bei denen nicht anders sein, die noch nicht in Dresden debütieren konnten: Nora Schäfer, Luise Zscheile und Franca Schamber verletzungsbedingt und Diana Dierich (Riesa) mit ihrer neuen Partnerin Emily Langenmayr aus Friedberg, weil sie gerade mal eine Woche zusammen trainieren.

Mit den Erkenntnissen vom Zwingerpokal in Hinblick auf die WM-Nominierung wird sich ein eigener Beitrag befassen.

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Category: Turniere

Comments (7)

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  1. super sagt:

    wm qualifikationen? wann gibts den Bericht oder auch erste Spekulationen?:-)
    bitte schnell

    sportliche Grüße

  2. Diana sagt:

    Für uns war es ein unvergessliches Wochenende. Vielen Dank an die lieben Dresdner. Ihr habt euch wirklich selbst übertroffen!!!

  3. Anne Silbernagl sagt:

    Hey Sebastian, deine Artikel sind toll!!! Du machst das klasse.

    Zwar war die Überschrift des Artikles „Ende mit Schrecken“ vielleicht nicht optimal ausgewählt im Hinblick auf den Gesamtwettkampf, aber halb so wild und auf jeden Fall auch verständlich bei dem Unfall der Israelin. Gesundheit ist nun mal das Wichtigste und wir alle haben mitgelitten.

    Dennoch muss ich sagen: Das Lob von „akrofan“ geht echt runter wie Öl :-), wir haben uns alle größte Mühe gegeben und wir freuen uns alle sehr über so positive Reaktionen!!! Ich glaube aber auch alle Wettkampfausrichter in Dtl geben sich größte Mühe. Nur der eine Verein hat mehr, der andere weniger fleißige Helfer. Das ist nun mal so unter uns Ehrenamtlern… 🙂

    Entspannte Vorweihnachtszeit euch allen.

    Seid lieb gegrüßt
    Anne

  4. Christina sagt:

    Hallo Akrofan!

    Hast du den Artikel überhaupt ganz gelesen? Da steht zum Beispiel:

    „Dabei haben die Dresdner in gewohnter Manier alles in ihrer Macht stehende für einen unvergesslichen Wettkampf getan. … Schon bei seiner zweiten Auflage hat es der Zwingerpokal zu einem arrivierten internationalen Turnier mit interkontinentalem und gutem Starterfeld gebracht. Gratulation, Dresden!“

    Das ist doch pures Lob!

    Dass ein spektakulärer Unfall dann leider den Wettkampf geprägt hat, wird wohl in jeder Berichterstattung ein Hauptthema sein. Alles andere wäre ja wohl etwas seltsam!

  5. Ellen sagt:

    Danke, akrofan.
    Es tut einfach nur gut, diese Meinung zu lesen.

  6. akrofan sagt:

    Sorry Sebastian,

    ich finde es Falsch, dass du deinen Beitrag auf den Sturz und die sportlichen Leistungen reduzierst. Auch mir ist bei dem Sturz der Schreck in die Glieder gefahren. Gott sei Dank ist der Sportlerin aber nicht Schlimmes passiert.

    Ich für meinen Teil reduziere meine Erinnerungen zum diesjährigen Zwingerpokal aber auf keinen Fall vor allem den schweren Sturz und die Siegerlisten! Was die Dresdner da auf die Beine gestellt hatten – Hut ab! Endlich einmal ein echtes internationales Starterfeld – das war schon ein Erlebnis für mich!
    Andere Ausrichter von Meisterschaften und Wettkämpfen sollten sich auch mal ansehen, was man für tolle Medaillen und Pokale man bereitstellen kann. Die waren etwas ganz Besonderes und werden den Sportlern sicher eine tolle Erinnerung an den Wettkampf sind!

    Und die Sportlerparty war, sorry für den Ausdruck, MEGAGEIL! Was haben sich die Dresdner hier für eine Mühe mit Programm und Disko gemacht! DANKE liebe Dresdner – uns hat es unglaublich gut bei euch gefallen! Nächstes Mal bitte Freitag und Samstag Sportlerparty 🙂 !

    Bei uns ist also viel mehr in Erinnerung geblieben und wer den nächsten Zwingerpokal verpasst ist selber schuld!

  7. akroo sagt:

    Lasst euch bei dem Artikel „Mit den Erkenntnissen vom Zwingerpokal in Hinblick auf die WM-Nominierung“ bitte nicht all zu lange Zeit!
    es ist sehr spannend und interessant also wäre ein ausführlicher und bald erscheinender(morgen:-D) Beitrag klasse!

    LG magrid und leni

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