Lissabon, Tag 3: Bei den Verfolgern gut dabei
Das lief deutlich besser als gedacht! In allen Kategorien, in denen Deutschland vertreten ist, winkt nach dem ersten Wettkampftag der Europameisterschaft in den Altersklassen Jugend und 12-18 Jahre die Finalteilnahme.
Als besonderes Highlight belegen Camille Herrmann und Lilly Kutta nach dem Tempo-Durchgang aktuell Rang vier – eigentlich sogar Rang drei, weil England zweimal vorne ist. Und nach Camille und Lilly kommt über einen halben Punkt lang nichts. „Bei Lilly ist das erste Element entscheidend“, erzählt Trainerin Karola Mevius: „Das muss perfekt klappen, sonst macht sie sich während der ganzen Übung ’nen Kopf und dann wird auch der Rest nichts.“ Heute hat vom ersten bis zum letzten Element alles perfekt funktioniert. Mit 27,4 Punkten haben sie die höchste Wertung für Deutschland erzielt. Wenn sie morgen die Nerven behalten und sich tatsächlich qualifizieren, wäre im Finale wieder die Tempo-Übung gefordert. Das sind hervorragende Aussichten!
Richtig spannend wird es morgen noch bei den Jugend-Damengruppen: Schafft Deutschland die Finalteilnahme? Und wenn ja, wer? Momentan liegen Lisa Müller, Nancy Deger und Lina Ebert mit Rang neun auf Finalkurs. Aber nur mit einem halben Zehntel Puffer. Leider haben sie morgen einen ganz schlechten Startplatz: Sie müssen den zweiten Wettkampftag eröffnen. Eigentlich könnten sie da gleich im Bett liegen bleiben, denn als erster Starter auf eine faire Wertung zu hoffen, ist als deutscher Sportakrobat ziemlich utopisch. Aber vielleicht ist diese EM ja in dieser Hinsicht eine Ausnahme?
Hauchdünn hinter ihren Teamkolleginnen liegen Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß mit eineinhalb Zehnteln Rückstand. Sie könnten mit einer starken Leistung und etwas Glück morgen die Finalteilnahme für Deutschland klar machen, wenn es für Hoyerswerda ganz am Anfang wirklich nichts zu holen gibt.
In der Age Group 12-18 ließen es Michelle Mausolf, Antonia Ristedt und Gofrahn Solh sowie Sarah Haslinger und Lara Kielkopf besonders krachen: Beide Formationen liegen auf Finalkurs; Schwerin deutlich, Ebersbach knapp. Endlich war bei Sarah und Lara der Doppelsalto fertig, vielleicht hat die Entkoppelung vom Handstand-Handstand-Aufgang es gebracht.
Einziger Wermutstropfen war heute der Patzer von Tim Sebastian und Rosa Löhmann. Aber Trainerin Ramona Herrmann hatte vorher die Devise „Hauptsache Finale, dann geht’s bei Null los“ ausgegeben und das scheint auch so zu klappen.
Franz Krämer und Michail Kraft sowie die beiden Herrengruppen waren ja schon von vornherein qualifiziert.
Tolles Fazit des ersten Wettkampftages: Die Weltspitze ist unerreichbar weit weg, aber bei den Verfolgern war Deutschland heute erfreulich oft gut dabei.
Category: EM 2013 in Lissabon
