In Swidnica wacker geschlagen!
Einmal mehr reisten am letzten Mai-Wochenende zahlreiche Sportakrobaten zum Chmielewski Tournament nach Polen. Die Deutschen schlugen sich dort wacker. Sie sind inzwischen in etwa auf dem gleichen Level wie die Gastgeber, findet Rolf Naumann, Chef der sächsischen Sportakrobaten.
Das Freundschaftsturnier zu Ehren von Henryk Chmielewski lockte diesmal sieben Nationen nach Swidnica: Belgien, Deutschland, Russland, Tschechien, die Ukraine, Ungarn und natürlich die Gastgeber aus Polen. Oft gingen Mitglieder der jeweiligen Nationalmannschaften, ja sogar WM- und EM-Medaillengewinner an den Start.
Aus Deutschland waren diesmal über 40 Aktive aus Sachsen und Württemberg mit von der Partie, vom Dresdner Sportclub (DSC), TV Ebersbach, SC Hoyerswerda, SC Riesa und AC Taucha. Warum? Vor allem wegen des internationalen Kampfgerichts ist das Chmielewski Tournament ein perfekter Vorbereitungswettkampf auf nationale und internationale Einsätze. Jeder muss einen vollständigen Mehrkampf mit allen drei Übungen bewältigen. Die Organisation durch die polnischen Freunde ist bewährt und relativ solide. Und nicht zuletzt ist es finanziell für deutsche Vereine wirklich gut machbar.
Alle Kategorien waren besetzt, es folgt ein Überblick über die deutschen Resultate.
Damenpaare
11-16: Tanja Scholte und Jördis Leppuner vom DSC zeigten einen hervorragenden Mehrkampf, sie siegten mit 80,431 Punkten. Platz vier ging in dieser Kategorie an den SC Hoyerswerda (Bednarz und Kuhn), die Plätze acht und zwölf wieder an den DSC.
12-18: Sarah Haslinger und Lara Kielkopf vom TV Ebersbach präsentierten sich gewohnt stark und souverän, sie belegten den zweiten Platz mit 80,799 Punkten hinter einem hervorragenden ukrainischen Duo mit 83,866 Punkten.
13-19: Diana Dierich und Yasmin Sroka vom SC Riesa (77,278 Punkte) belegten ebenfalls hinter einem starken ukrainischen Paar (81,741 Punkte) trotz einem für sie völlig ungewohnten Absturz in der Balance-Übung nach großer Anstrengung in Tempo und Kombi insgesamt den zweiten Platz.
15+: Kerstin Stein und Alexandra Kober vom SC Riesa schnupperten in ihrem erst vierten Wettkampf wieder internationale Luft. Sie landeten ebenfalls auf dem zweiten Platz (68,232 Punkte), zur Abwechslung hinter einem polnischen Paar aus der Nationalmannschaft (68,980 Punkte). Leider verletzten sich die ukrainischen Weltmeisterinnen beim Einturnen zur Tempo-Übung und mussten den Wettkampf abbrechen.
Herrenpaare
13-19: Paul Behrendt und Lukas Teichmann vom SC Riesa gewannen im Alleingang. In Balance erreichten sie 27,366 Punkte. Mit viel Kampfgeist brachten sie selbst nach einer Fersenprellung von Lukas beim Einturnen zur Tempo-Übung sowohl ihre Tempo- als auch ihre Kombi-Übung dann doch noch über die harte Matte.
Mixed Paare
11-16: Daniel Blintsov und Sneschana Sinkov vom SC Riesa als Sieger hatten mit mehr Konkurrenz zu kämpfen. Sie absolvierten einen großartigen Mehrkampf (82,432 Punkte). Am Ende gewannen sie gegen die amtierenden polnischen Meister (81,332 Punkte). Platz vier für den DSC (Kretzschmar und Dittrich), Platz fünf für Hoyerswerda (Höntsch und Bartel).
12-18: Tim Sebastian und Rosa Löhmann vom DSC turnten im Alleingang hervorragende Übungen (82,732 Punkte) mit wie gewohnt toller Ausstrahlung. Mit ihnen wird auch bei zukünftigen Wettkämpfen sicherlich ganz fest zu rechnen sein.
15+: Rico Dietze und Franca Schamber vom DSC belegten in einem starken Teilnehmerfeld Platz drei (74,948 Punkte), Sieger war wieder die Ukraine.
Damengruppen
11-16: Sarah Arndt, Anika Liebelt und Johanna Schmalfuß vom DSC gewannen Silber (82,032 Punkte) hinter Belgien (83,499 Punkte). In einem hervorragenden Wettkampf mit Wertungen regelmäßig über 27 Punkten demonstrierten sie, welches Potenzial in ihnen steckt. Platz sechs für Ebersbach, sieben für den DSC, acht für Taucha.
12-18: Gloria Leuschner, Michelle Würz und Juliette Trzewik vom SC Riesa belegten in ihrem erst vierten Wettkampf Platz drei (73,949 Punkte). Anders als bei der Deutschen Meisterschaft zeigte Juliette diesmal, dass sie den Handstand auf der Pyramide doch beherrscht. Sieger – einmal mehr – die Ukraine.
In den restlichen Kategorien waren keine Deutschen am Start. Leider mussten einige aus gesundheitlichen und anderen Gründen ihre Teilnahme wieder absagen. Sehr schade!
Die kompletten Ergebnisse gibt es wie immer in der Siegerliste.
Die ukrainischen und polnischen Herrengruppen waren wieder einmal allererste Sahne. Gleich mehrere zeigten Top-Leistungen bis hin zum Dreifachsalto. Allein wegen ihnen und dem ukrainischen Senioren-Herrenpaar hätte sich die Reise nach Swidnica gelohnt.
Unsere deutschen Sportakrobaten sind weiter auf dem richtigen Weg. Natürlich ist gegen solche Profis wie die ukrainische Nationalmannschaft noch viel Training notwendig, um mithalten zu können. Es ist aber wirklich schön zu sehen, dass wir inzwischen in etwa auf dem Niveau der Polen angekommen sind.
Leckeres Essen, Disco bis zum Abwinken, Geschenke von den Gastgebern und tolle freundschaftliche Gespräche lassen das Chmielewski Tournament auch diesmal in guter Erinnerung bleiben. Danke allen beteiligten Sportlern, Trainern, Kampfrichtern und mitgereisten Fans. Auf Wiedersehen in Swidnica 2014!
Category: Turniere