Sascha Kohn wechselt die Seiten
Die WM in Orlando war der Schlusspunkt. Sascha Kohn hat seine aktive Karriere beendet. Nach einer langen und erfolgreichen Laufbahn als Aktiver für den TSV Dewangen bleibt er der Sportakrobatik aber auf jeden Fall als Funktionär und vielleicht auch schon bald als Trainer erhalten.
Insgesamt blickt Sascha auf 13 Jahre Sportakrobatik zurück, stets in der Disziplin Mixed Paar. Mit zwei Partnerinnen schaffte er den Sprung auf die internationale Bühne: Mit Katharina Turnwald (Dewangen) bei der EM 2007 und WM 2008 in der Altersklasse Junioren und mit Patricia Voigtländer (Albershausen) bei der EM 2011 und den WMs 2010 und 2012 in der Altersklasse Senioren.
Die beste internationale Platzierung gelang ihm gleich beim allerersten Start 2007: „Nach einer gelungenen Tempo-Übung mit 27,900 Punkten stehen Sascha Kohn und Katharina Turnwald auf Platz drei“, heißt es im EM-Bericht von damals. Eine Medaille gab es dafür allerdings nicht, die „kleinen“ Finals und damit die Medaillen in Balance und Tempo wurden erst zur EM 2009 wiedereingeführt. In der Endabrechnung stand der siebte Platz zu Buche.
Nach dem Aus mit Katharina 2008 hätten die meisten anderen sicherlich ihre Karriere beendet, zumal sich Sascha damals entschied, in den Polizeidienst zu gehen. Kein Beruf ist so wirklich mit Leistungssport kompatibel, seiner vielleicht am wenigsten: „Spätestens seit dem Ende meiner Ausbildung und dem Wechsel in die Einsatzabteilung vor eineinhalb Jahren ist an eine Planung von Training und Wettkämpfen überhaupt nicht mehr zu denken. An 90 Prozent der Wochenenden steht ein Einsatz an, meinen Dienstplan erfahre ich zwei Tage im Voraus. Es ging überhaupt nur noch, weil Patty mehr oder weniger immer auf Abruf zum Training bereitstand.“ Dazu kam die viele Fahrerei zwischen Göppingen als Arbeitsplatz sowie Wohnort von Patrica und Saschas Wohnort Aalen – dort wurden die beiden nämlich von Trainer Todor Kolev betreut.
Mehr als versöhnlicher Abschluss in Orlando
In der Konsequenz konnten er und Patricia nicht immer allen Ansprüchen genügen, auch nicht den eigenen. Dennoch kämpften die beiden stets weiter, sogar nach Patricias schwerem Sturz beim gebückten Doppelsalto in Samokov. Mit dem 13. Platz bei der WM in Orlando und vor allem drei wirklich überzeugenden Vorstellungen auf der Matte gelang den beiden im April ein mehr als versöhnlicher Abschluss ihrer Karriere.
Jetzt wechselt Sascha die Seiten: Beim Limes Cup gibt er bereits den „Competition Director“. Schon vor zwei Jahren ließ er sich im Württembergischen Sportakrobatik Verband (WSAV) zum Sportwart wählen: „Ich will ‚meinem‘ Sport auf jeden Fall noch lange treu bleiben, sowohl als Präsidiumsmitglied des WSAV als auch vielleicht schon bald als Trainer.“
Für Patricia Voigtländer ist ebenfalls Schluss – zumindest als Oberfrau. Sie trainiert jetzt mit Sophie Brühmann und Caroline Wiedmann als Damengruppe.
Category: Personalien und Verbandsangelegenheiten
Danke, Sascha, für deinen jahrelangen Einsatz!
Schade, dass wieder ein Großer der deutschen Sportakrobatik dem aktiven Wettkampfsport adieu sagt. Aber auch als Trainer kann ich mir den Sascha sehr gut vorstellen. Wir werden noch von ihm hören!
Mattengott, ich hoffe, Du bleibst der Sportakrobatik noch lange erhalten – Du bist, egal auf welcher Seite, eine absolute Bereicherung für diesen Sport.