Orlando, Tag 2: World Championships open
Die Weltmeisterschaften wurden am Morgen feierlich eröffnet, die erste Hälfte der Qualifikation ist inzwischen bereits absolviert: Die Damengruppen und Mixed Paare haben schon zwei Übungen geturnt, die Damenpaare, Herrenpaare und Herrengruppen erst eine. Insgesamt drei Übungen (Balance, Tempo und Kombi) muss jeder in der Qualifikation zeigen, die besten sechs bzw. acht Formationen in jeder Disziplin ziehen dann ins Finale ein. Dort geht es wieder bei Null los, die Finalisten turnen noch eine letzte, ultimative Kombi-Übung.
Die Deutschen präsentierten sich am ersten Wettkampftag in Orlando gut, auf Finalkurs liegen sie jedoch erwartungsgemäß nicht. Für Sascha Kohn und Patricia Voigtländer (Albershausen) steht nach zwei Übungen Rang zehn zu Buche, für Sandra Stoll, Sabrina Hegele und Marina Gräßle (Hofherrnweiler-Unterrombach) Rang 14.
Bei den Herrengruppen sind nach dem Tempo-Durchgang die beiden russischen Gruppen in Führung, alle neun Gruppen liegen allerdings weniger als sechs Zehntel auseinander. Das ist durchaus bemerkenswert, wo doch gerade im Tempo-Durchgang sonst Stürze an der Tagesordnung sind und sich das Feld normalerweise weit auseinanderzieht. Aber heute kamen tatsächlich alle Starter unfallfrei durch ihr Programm.
Bereits nach einem Durchgang zeichnet sich bei den Herrengruppen ab, dass die beiden chinesischen Gruppen am Ende wieder mit dem Kampfgericht hadern werden. Sie boten sensationelle Shows, das Kampfgericht honorierte das nicht. Es „kennt“ kein Kriterium „Show“. Wird die Jury am Mittwoch wieder (wie schon beim WM-Finale 2010 in Polen) von der ganzen Halle ausgepfiffen, wenn sie den Chinesen Gold verwehrt?
Belgisches Mixed Paar: Tageshöchstwertung
Sagenhafte 28,5 Punkte bedeuteten für die Belgier Nicolas Vleeshouwers und Laure de Pryck Platz eins nach dem ersten (Tempo-)Durchgang der Mixed Paare. Die höchste Wertung des Tages! Mit 28,45 legten sie in Balance fast genauso sensationell nach. Man fragt sich bei den amtierenden dreifachen Junioren-Europameistern jetzt auch in der Altersklasse Senioren: Wer sollte sie aufhalten können? Außer ihnen selbst wohl niemand!
Noch jemand, den unter normalen Umständen keiner aufhalten kann, sind die Russinnen Ekaterina Loginova, Ekaterina Stroynova und Aygul Shaykhudinova. Nach ihrem WM-Titel 2010 und den insgesamt sechs EM-Titeln 2009 und 2011 wundert das aber auch niemanden mehr. Acht Zehntel Vorsprung hat die Damengruppe bereits nach Balance und Tempo.
Im Balance-Durchgang der Damenpaare setzten sich Engländerinnen vor den Titelverteidigerinnen aus der Ukraine durch.
Newcomer Brasilien und Kolumbien
Ein Zweikampf zwischen England und Russland um den Weltmeistertitel zeichnet sich schon jetzt bei den Herrenpaaren ab. Nicht das erste Aufeinandertreffen von Edward Upcott (bis 2010 mit Douglas Fordyce) und (jetzt mit) Adam McAssey und den Russen Alexey Dudchenko mit Konstantin Pilipchuk. Am anderen Ende des aktuellen Rankings nach Tempo finden sich Kolumbien und Brasilien wieder. Viel mehr werden sie auch nicht erwartet haben, feiern die beiden Nationen doch schließlich ihre erste WM-Teilnahme überhaupt.
Brasilien ist außerdem noch mit zwei Damengruppen und einem Mixed Paar am Start. In allen drei relevanten Bereichen Schwierigkeit, Technik und Artistik liegt ganz klar noch viel Arbeit vor den Newcomern, aber der schwierigste erste Schritt ist getan.
Category: WM 2012 in Orlando