Fragen an den DSAB #11: WM-Nominierung, Kombi-Übung Jugend…

| 30. November 2011 | 12 Comments

Fragen an den DSAB

Völlig unverhofft stellt die elfte Runde einen neuen Rekord auf: So viele „Fragen an den DSAB“ gab es noch nie! Vielen Dank an Bernd Hegele, der trotzdem alle genauso ausführlich wie sonst beantwortet hat. Geballte Information! Neue Fragen wie immer an fragen-an-den-dsab@akrobastisch.de.

Rubrik 1: Die Leser von akrobastisch.de bitten um Beantwortung ihrer Fragen!

Frage: Wie viele Formationen haben ihr Interesse an der Teilnahme bei der Weltmeisterschaft bzw. bei den World Age Group Competitions angemeldet und wer?
Antwort:
Zunächst noch einmal der Hinweis, dass die Leistung, die beim Zwingerpokal gezeigt wird, nicht das alleinige Entscheidungskriterium für die WM-Nominierung ist. Und: Wenn sich nur eine einzige Formation angemeldet hat, ist diese nicht automatisch für die WM nominiert. Genauso sind in Kategorien mit vielen Bewerbern die in der „Rangliste“ der Verantwortlichen Zweitplatzierten nicht automatisch als zweite Formation bei der WM dabei. Die Verantwortlichen prüfen in allen Fällen die Leistung im Vergleich zum internationalen Teilnehmerfeld bei Welt- und Europameisterschaften.
Interesse an der Teilnahme bei der Weltmeisterschaft bzw. bei den World Age Group Competitions haben angemeldet: (Keine Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit) Senioren: Damengruppen: KSV Baunatal, Dresdner SC, TuR Dresden, TSG Hofherrnweiler, SVH Kassel, TuG Leipzig; Damenpaare: TSGV Albershausen; Mixed Paare: TSGV Albershausen, TV Ebersbach, KSV Baunatal, TSG Wismar. Age Group 12-19: Damengruppen: Dresdner SC, TV Ebersbach, SVH Kassel, SVG Nieder-Liebersbach, VfL Schwerin; Damenpaare: TSV Friedberg, SAV Mainz-Laubenheim, SC Riesa; Herrengruppen: Dresdner SC; Herrenpaare: TSGV Albershausen, SC Riesa; Mixed Paare: Dresdner SC, SC Hoyerswerda, FTG Pfungstadt. Age Group 11-16: Damengruppen: Dresdner SC, TSV Friedberg, TSV Friedberg, SC Hoyerswerda, BC Eintracht Leipzig, VfL Schwerin; Damenpaare: TV Ebersbach, SV Optima Erfurt, TSV Friedberg, TSV Friedberg, SAV Mainz-Laubenheim; Herrengruppen: LZSA Düsseldorf; Herrenpaare: LZSA Düsseldorf, TSG Hofherrnweiler, BC Eintracht Leipzig; Mixed Paare: FTG Pfungstadt.

Fragen zur neuen Kombi-Übung in der Altersklasse Jugend laut Wettkampfordnung des DSAB für 2012:
Berechnung der Schwierigkeit: Wie viele Value muss man haben, um eine Schwierigkeitsnote von 10 Punkten zu erreichen?
Zusammenstellung der Übung bei Damengruppen, Balance-Elemente: Wie viele Pyramiden dürfen bzw. müssen gezeigt werden? Dürfen die Balance-Pflichtelemente mit dem optionalen Element kombiniert werden? Dürfen Kategorie 1 und Kategorie 2 wiederholt werden?
Zusammenstellung der Übung bei Damengruppen, Tempo-Elemente: Wie oft dürfen horizontale Start- bzw. End-Position bei Tempo-Elementen gezeigt werden? Vier wie in der Tempo-Übung (Jugend) oder drei wie generell in der Kombi-Übung?
Absprünge: Wie viele Absprünge darf bzw. muss man zeigen?
Optionale Elemente: Darf man mehr optionale Elemente zeigen?
Individuelle Elemente: Muss man dreimal Kategorie 1 und dreimal Kategorie 2 zeigen wie in der Balance- und Tempo-Übung, oder je Kategorie nur zwei und maximal dann sechs individuelle Elemente wie in Kombi-Übungen üblich?

Antworten zur neuen Kombi-Übung in der Altersklasse Jugend laut Wettkampfordnung des DSAB für 2012:
Berechnung der Schwierigkeit: Für 10 Punkte in der Schwierigkeitsnote braucht man 0,5 Value mit den Pflichtelementen, also aus dem Compulsory Elements Table in den World Age Group Competition Rules. Die optionalen, aus den Tables of Difficulty frei wählbaren Elemente zählen nicht zur Schwierigkeit. Es gelten für die optionalen Elemente aber die gleichen Einschränkungen wie bei der Balance- bzw. Tempo-Übung (Paare: Balance min. 1, max. 6 Value; Tempo: mind. 1, max. 14 Value. Gruppen: Balance mind. 4, max. 16 Value; Tempo: mind. 1, max. 14 Value).
Zusammenstellung der Übung bei Damengruppen, Balance-Elemente: Analog zur Anforderung für die Kombi-Übung bei den Damengruppen in der Altersklasse Senioren sind drei Elemente gefordert, keine drei Pyramiden. Die Pflichtelemente müssen allerdings aus verschiedenen Reihen gewählt werden. Man kann also die drei Elemente in zwei oder in drei Pyramiden turnen. Da die Formulierung in der Wettkampfordnung tatsächlich etwas unglücklich ist, wird es dazu noch einen Nachtrag geben mit dem Hinweis, dass alles, was in der Balance- oder Tempo-Übung verboten ist, sinngemäß auch in der Kombi-Übung verboten ist. Umgekehrt ist alles, was in der Balance- und Tempo-Übung erlaubt ist, sinngemäß auch in der Kombi-Übung erlaubt.
Zusammenstellung der Übung bei Damengruppen, Tempo-Elemente: Da ohnehin nur drei Tempo-Elemente gezeigt werden, ist es unerheblich, wie viele horizontale Start- bzw. End-Positionen vorkommen. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Artistik-Kampfrichter auch die Vielfalt der Elemente bewerten.
Absprünge: Man darf maximal zwei Absprünge zeigen, von den drei Tempo-Elementen muss also mindestens ein Element gefangen werden. (Analog zur generellen Regelung, dass in Tempo-Übungen maximal drei und in Kombi-Übungen maximal zwei Absprünge gezeigt werden dürfen. Pflicht sind Absprünge nie.)
Optionale Elemente: Hier gilt dasselbe wie in der Balance- und Tempo-Übung. Zusätzliche Elemente sind nicht erlaubt und werden bestraft – außer sie sind nötig, damit das eigentliche Element geturnt werden kann (diese Elemente müssen dann aber auf dem Kürformblatt eingezeichnet und mit „V=0“ markiert sein).
Individuelle Elemente: Auch hier gelten die generellen Vorgaben für Kombi-Übungen gemäß Code of Points. Es müssen zwei individuelle Elemente aus der Kategorie 1 und zwei aus der Kategorie 2 gezeigt werden, bei der Kategorie 2 ist ein Salto gefordert.

Frage: Ist mit der Wettkampfordnung des DSAB für 2012 das bislang benutzte Kürformblatt jetzt nicht mehr gültig?
Antwort: In Kürze wird es ein neues Kürformblatt und auch einen neuen Meldebogen geben, auf dem die neue Altersklasse angegeben werden kann. Die alten Kürformblätter bleiben aber weiterhin gültig, bei „Event“ muss lediglich ein entsprechender Vermerk zur Altersklasse gemacht werden. Wer neue Übungen macht, sollte das neue Kürformblatt verwenden.

Frage: Auch bei Deutschen Meisterschaften werden immer wieder Elemente gestrichen. Das ist verständlich, wenn ein Element „kaputt geht“. Aber es ist nicht verständlich, dass ein Element gestrichen wird, nur weil die Ausführung nicht hundertprozentig passt. Wie kann man sich dagegen schützen?
Antwort: Man kann sich nur schützen, indem man das Element genau so ausführt wie es in den Tables of Difficulty ausgewiesen ist. Manchmal ist es aber tatsächlich schwer nachvollziehbar, warum Elemente gestrichen werden. Wenn ein anderes Element geturnt wird als angegeben, ist es klar. Schon schwieriger ist es, wenn ein Element geturnt wird, das es eigentlich gar nicht gibt, sondern nur eine mehr oder weniger starke Ähnlichkeit mit dem angegebenen Element hat. Ob das Element dann gestrichen wird, bleibt leider immer eine Einzelfallentscheidung sowohl für Haupt- und Schwierigkeitskampfrichter als auch für das DSAB-Präsidium.

Frage: Wann können wir die neue Wettkampfordnung des DSAB für 2012 auf der offiziellen Homepage des DSAB lesen?
Antwort: Die Wettkampfordnung 2012 ist längst auf sportakrobatikbund.de online im Menüpunkt „Regelwerk“ unter „Ordnungen“.

Feedback: Da Deutsche Meisterschaften immer mehr Teilnehmer verzeichnen und es folglich nachmittags bzw. abends immer länger dauert, sollte der Wettkampfbeginn auf 9 Uhr statt bisher 10 Uhr vorgezogen werden.
Reaktion: Wettkampfbeginn um 9 Uhr bedeutet aber auch, dass einige schon vor 8 Uhr mit dem Aufwärmen beginnen müssen. Wenn man dann noch die Anfahrt vom Hotel, ein kleines Frühstück und vor allen Dingen das „Haaremachen“ einkalkuliert, müssen die ersten kurz nach 5 Uhr aufstehen. Besser ist es vielleicht, bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend sowie der Junioren und Senioren bereits am Freitagnachmittag zu beginnen. Die Vereine, die diese Meisterschaften im nächsten Jahr ausrichten, haben bereits eine entsprechende Anfrage erhalten.

Rubrik 2: Sind im letzten Monat weitere relevante Fragen beim DSAB (Ressort Leistungssport) direkt eingegangen?

Nein.

Rubrik 3: Termine

Aktuell keine.

Rubrik 4: Sonstige Informationen zur Weitergabe

Dokumente:
Wettkampfordnung des DSAB für 2012 (.pdf)
Kampfrichterweiterbildung zur Bundeslizenz in Aalen: Ausschreibung (.pdf) | Meldeformulare (.zip)

Betreff: WM in Orlando
Zuschauerpaket des Veranstalters (.pdf)

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Category: Infos des DSAB, Regelwerk

Comments (12)

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  1. Jana sagt:

    Das sind ja alles wieder Aufreger schlechthin. Den Wettkampf auf Freitag Nachmittag legen. Toll, das bedeutet für alle ehrenamtlichen Trainer 1 Tag zusätzlichen Urlaub, die Kinder müssen von der Schule freigestellt werden und dann nach mehreren Stunden Autofahrt direkt auf die Wettkampfmatte… und für was, eine dritte Übung, die nichts bietet!

    Ich kann mich nur den bisherigen Meinungen anschließen und kann diese Regelung der Kombiübung in keinster Weise nachvollziehen. Dann paßt diese Regelung doch auch dem internationalem Regelment an und laßt die Kombiübung sein, dann gibt es auch nicht solche „Zeitprobleme“ für die Ausrichtung eines Wettkampfes!

    Ich kann nicht verstehen, warum man eine doch bisher sehr akzeptable Lösung so zum Schlechten ändert. Kann man doch über die Kürze der Zeit nicht wirklich nachvollziehen, ob der Weg der bisherigen Kombiübung der Richtige zur Vorbereitung der Juniorenklasse war. Ich empfand die bisherige Regelung bestens! Man hat doch schließlich als Trainer und auch als Sportler Ansprüche – auch auf entsprechende Leistung und die erreicht man nicht mit dieser neuen Regelung!

    Was Hänßchen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Gerade in diesem Alter sind die Sportler am lernfähigsten und man hält sie, meines Erachtens, so in Ihrer sportlichen Entwicklung auf!

    Machen wir uns unsere so tolle Sportart damit nicht selbst unattraktiv und kaputt?

  2. Moni sagt:

    [quote name=“linda“]das mit den fünf jahren mag ja sein, aber wenn dem so ist, wieso setzt man dann nicht gleich fünf jahre fest. so sind sechs jahre erlaubt, die verschiedenen vereine halten sich daran und das eine jahr jugend können die kinder nicht turnen[/quote]

    Ja, das sehe ich auch so. Wenn es Sinn sein soll, auf 5 Jahre Unterschied zu kommen, dann sollen sie gleich 5 Jahre festschreiben. Weil jetzt hat man dieses Jahr ein Schüler-Paar zusammengestellt das nächstes Jahr starten darf und nun ist alles zu nichte, weil 2013 heißt es Wettkampfpause 🙁

  3. Nina sagt:

    Was ist denn mit dem Faurndauer Trio Junioren? Die drei waren an der Württembergischen so gut, wäre schade, wenn sie nicht gemeldet hätten…

  4. linda sagt:

    das mit den fünf jahren mag ja sein, aber wenn dem so ist, wieso setzt man dann nicht gleich fünf jahre fest. so sind sechs jahre erlaubt, die verschiedenen vereine halten sich daran und das eine jahr jugend können die kinder nicht turnen

  5. Anke sagt:

    Das mit den Altersregelungen in der Jugend hat wahrscheinlich den Hintergrund langfristig nur Formationen mit höchstens 5Jahren Unterschied auf der Matte zu haben. Damit jede Formation zumindest altersmäßig international im Age Group Programm starten könnte.
    Bei den Junioren habe ich es so verstanden, dass international die Einteilung 12-18 und 13-19 vorhanden sind, während 11-17 und 12-19 national geturnt werden. Der Sinn dabei ist nicht ersichtlich, warum die 18-Jährigen national höher starten müssen als dies international der Fall wäre.
    Ebenfalls schließe ich mich den Kommentaren über die Sinnlosigkeit der Jugendkombiübung an. Jeder Zweck der hinter dieser Übung stand, hauptsächlich die Vorbereitung auf die Junioren, ist herausgenommen. Dass die 100V heruntergenommen werden, kann ich verstehen, da auch in der Junioren 1 die Value geringer wird, jedoch hätte eine Einschränkung auf 80V oder notfalls 60V, wie in Junioren 1 Balance, volkommen ausgereicht und der Sinn und Zweck der Kombiübung wäre weiterhin gewährleistet gewesen.

  6. Nicki sagt:

    Hmm stimmt, das mit der Altersregelung war mir noch gar nicht aufgefallen. Wer denkt sich denn sowas aus?? Da wurde wohl nicht richtig nachgedacht, denn womit sollte das begründet sein? Nachwuchsförderung sieht jedenfalls anders aus…

  7. Moni sagt:

    [quote name=“linda“]ja das haben wir uns auch schon gefragt – sechs jahre sind immer erlaubt und dann plötzlich gehts in der jugend nicht mehr. zwar gibt es für das nächste jahr eine übergangslösung, was aber auf lange sicht gesehen das problem nicht verschwinden lässt…[/quote]

    Ich verstehe halt die Logik dahinter nicht. Warum baut man da so eine Stolperfalle ein? IN Schüler ist man berechtigt, dann ein Jahr nicht, und dann darf man wieder… Mir ist auch nicht ersichtlich, dass das irgendwelche Regeln sind, um den internationalen Regeln zu entsprechen!?!?

  8. linda sagt:

    ja das haben wir uns auch schon gefragt – sechs jahre sind immer erlaubt und dann plötzlich gehts in der jugend nicht mehr. zwar gibt es für das nächste jahr eine übergangslösung, was aber auf lange sicht gesehen das problem nicht verschwinden lässt…

  9. Moni sagt:

    Eine Frage zu der Altersregelung:
    Schüler 8-14 + Jugend 10-16
    Eine Formation die nächstes Jahr 8 und 14 Jahre alt ist und für Schüler startberechtigt ist, darf im nächsten Jahr (9 und 15) nicht mehr starten, weil für Schüler zu alt und für Jugend zu jung? Welche Logik ist denn das schon wieder?

  10. jemand der sich auskennt sagt:

    diese WKO ist unüberlegt, unstrukturiert und einfach dahingeschrieben.
    Wie soll man das verstehen?
    Ich würde gerne wissen wer sich das überlegt hat?
    Wollen wir nur Masse und keine Klasse mehr?
    trainer und Noélle haben völlig recht mit ihren Statements.

  11. Noélle sagt:

    Ebenfalls verstehe ich die Einteilung nicht bei den Junioren 1 und 2. Auf Seite 11 in der WK Ordnung steht, Junioren 1 ist 12-18 und Junioren 2 ist 13-19. Dann steht aber auf Seite 4 bei Punkt 5 Junioren 1 11-17 Jahre und Junioren 2 12-19 Jahre. Ich habe ein Paar das wird nächstes Jahr 12 und 18 würde in Junioren 1 fallen. Brauche ich jetzt die 80,60 und 100 Value, oder falle ich laut Seite 4 in die Junioren 2 und 120,100,140?? Ich muss mein Paar vorbereiten und würde gerne genau wissen, wie ich die Übungen aufbauen muss.

  12. trainer sagt:

    …..in der „frage und antwort rubrik“ wurde leider nicht beantwortet ,warum und zu welchem zweck die anforderungen, in der kombiübung, geändert wurden.
    so wie die kombiübung jetzt aufgebaut ist,brauchen wir keine kombiübung den die sportler haben schon in der balance und tempoübung gezeigt, dass sie „leicht“ turnen können ….. deshalb wurde doch damals die kombiübung ,mit 100V, ins leben gerufen,damit der einstieg in die junioren leichter wird !!!!
    auch wenn die altersstrucktur junioren geteilt wurde, jun 1 und jun 2,muss man in jun 1 trodsdem seine 80,60,100V bringen!!!! wie soll das gehen,ohne einen stamm von elementen???

    ich möchte es nur verstehen!!!
    vielleicht, wenn der hintergrund, dieser entscheidung erklärt wird kann man sie dann vielleicht besser nachvollziehen…….

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