Attraktiver Erzgebirgscup

| 6. Dezember 2010 | 4 Comments

Wunderschönes winterliches Erzgebirge

Was für ein Albtraum im Erzgebirge! Schwarzenberg und Umgebung waren am Wochenende komplett eingeschneit, man musste das Auto immer wieder abstellen, aussteigen und einige Meter Straße freischaufeln ehe man weiterfahren konnte. Dann wieder schaufeln, fahren, schaufeln, fahren…

Nee, Quatsch… 😉 Bei der An- und Abreise gab es faktisch keinerlei Probleme aufgrund schlechter Straßenverhältnisse. Deshalb ist es richtig schade, dass einige Vereine ihre Teilnahme kurzfristig wieder abgesagt hatten: Dobersberg, Faurndau, Röhlingen, Weißenburg, Wilhelmshafen und ein paar Friedberger Formationen scheuten die Fahrt nach Schwarzenberg. Mit ihnen hätte der Erzgebirgscup einen Teilnehmerrekord verzeichnet. Aber auch ohne sie kam ein sehr schöner und attraktiver Wettkampf zustande, für den der SAV Schwarzenberg den idealen Rahmen kreierte. Die Atmosphäre war angenehm, die Stimmung super, der Erzgebirgscup alle zwei Jahre ist als Saisonabschluss wirklich zu empfehlen.

Nikolaj Dewataikin und Michail KraftEs waren beim elften Erzgebirgscup also überwiegend Sachsen am Start, die den Wettkampf erwartungsgemäß auch sportlich bestimmten. Besonders Nikolaj Dewataikin und Michail Kraft vom SC Riesa begeisterten mit einem fulminanten Debüt. Ihre Vereinskollegen Paul Behrendt und Lukas Teichmann hingegen zeigten bei ihrer Premiere noch Unsicherheiten. Ebenfalls vom SC Riesa wussten Alexander Moroz und Yasmin Sroka zu überzeugen, die seit dem Sommer richtig viel dazugelernt haben. Zur Erinnerung: Das sind die beiden, denen Coach Igor Blintsov im Frühjahr prophezeite, dass sie die nächste internationale Medaille für den Sportclub gewinnen würden. Damals gab es allerdings Nikolaj und Michail noch nicht… Matthias Taudien und Max Dao schafften es diesmal, die Nervosität, die sie bei der Deutschen Mannschafts-Meisterschaft offenbar noch gehemmt hatte, abzulegen. Ihr Auftritt konnte sich absolut sehen lassen und Matthias und Max schrammten nur knapp an der Tageshöchstnote vorbei. Diese holten mit 27,85 Punkten die Dresdner Tim Sebastian und Rosa Löhmann, aber bei den beiden ist man von herausragenden Leistungen ja schon längst nicht mehr überrascht. Beinahe unbemerkt ist in Dresden außerdem eine Herrengruppe so weit herangereift, dass man sie durchaus international vorstellen könnte. Tobias Otto, Vincent Kühne, Moritz Löhmann und Laurin Werner haben im nächsten Jahr wohl auch das nötige Alter für die internationale Jugendklasse, genauso wie ihre Vereinskollegen Katharina Bräunlich, Laura Jolitz und Flora Sochor, bei denen man aber nicht von "unbemerktem Heranreifen" sprechen kann. Und auch über den BC Eintracht Leipzig muss man immer wieder staunen: Neben Max Hoppe und Jonas Conrad galt das beim Erzgebirgscup besonders für Melanie Fritz, Michelle Freudenau, Luise Fischer, die sich nur knapp den ebenfalls sehr starken Gastgebern Lisa Grimm, Jessica Fugmann und Kim Lorenz geschlagen geben mussten.

Alle Ergebnisse gibt es in der Siegerliste.

Am Rande des Erzgebirgscups demonstrierten Ann-Sophie Behrendt, Jean Vetter und Wlada Maslyakova übrigens ein neues "Element", das sie im Sommer erlernt haben: Sie vollführen nämlich erst einen Salto rückwärts, machen dann aber noch in der Luft kehrt und hängen noch einen Salto vorwärts dran. Das glaubt Ihr nicht? Naja, sie zeigten das zumindest im übertragenen Sinn: Im August hatten die drei noch vorab im kleinen Kreis bekanntgegeben, dass sie zum Jahresende ihre gemeinsame Laufbahn beenden würden. Hier war das auch schon vage angekündigt worden. Das wollen oder können sie ihren Fans, dem SC Riesa, der deutschen Sportakrobatik und nicht zuletzt sich selbst nun aber offenbar doch nicht antun: Das Trio setzt seine Erfolgskarriere fort. Wie schön!

Feuerwerk der Akrobatik

Leider blieben im Anschluss an den Erzgebirgscup nicht allzu viele Gäste noch zum "Feuerwerk der Akrobatik", so dass diese abendliche Gala eher zum Weihnachtsschauturnen des SAV Schwarzenberg geriet. Mit dreieinhalb Stunden dauerte das "Feuerwerk der Akrobatik" zudem fast ein bisschen lang. Highlight des Abends war die von ehemaligen Sportlerinnen geturnte und getanzte Zeitreise durch die 43-jährige von tollen Shows und großen Auftritten geprägte Geschichte des SAV Schwarzenberg sogar in den originalen Outfits. Das rührte nicht nur das Trainerehepaar Regine und Karl-Heinz Schreier, die von diesem speziellen Dankeschön ihrer ehemaligen Schützlinge inklusive ihrer Tochter Nicole gänzlich überrascht wurden. Auch die Zuschauer, die in großen Scharen den Weg in die Ritter-Georg-Halle gefunden hatten, waren begeistert. Seine Chronik gab der SAV Schwarzenberg übrigens unlängst auch in wunderschöner gedruckter Form heraus.

Ebenfalls einen Bericht und sogar auch schon jede Menge Bilder vom Erzgebirgscup gibt es auf der Webseite des SAV Schwarzenberg.

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Category: Turniere

Comments (4)

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  1. Sabine sagt:

    Wen es interessiert, von einem Teil der Riesaer gibt es Videos von ihreren Übungen.
    Schöner Bericht.
    http://www.scriesa-sportakrobatik.de

  2. Sebastian Schipfel sagt:

    Ups, sorry… jetzt stimmts!

  3. Ulf Engelmann sagt:

    Schöner Bericht. Die Aussage zur Herrengruppe vom DSC stimmt aber so nicht ganz. Ab diesem August ist für Massimo Weinzettl, der nicht mehr in Dresden wohnt, Tobias Otto im Team.

  4. Marion sagt:

    Sehr, sehr schöner Bericht, Sebastian.
    Noch eine kleine Bemerkung am Rande:
    Vielleicht sollten die Vereine, die sich künftig zum Erzgebirgscup anmelden, vorher darüber nachdenken, dass dieser immer Anfang Dezember stattfindet. Die Chance, dass dort um diese Jahreszeit Schnee liegt, ist also ziemlich groß. Für jeden Verein, der nicht erscheint, fehlt nämlich auch der Kampfrichter.

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