Ein Blick in die Kristallkugel

| 22. September 2008 | 2 Comments

Heute ist Montag, der 22. September 2008. In einer Woche steigt die 42-köpfige Delegation „Age Group“ des DSAB in Frankfurt/Hahn in den Flieger nach Glasgow. In zwei Wochen sind die Finalkämpfe der SAWAGG schon seit einem Tag Geschichte. Die Sportler befinden sich bereits wieder auf dem Heimweg. Gleichzeitig kommen die Senioren in Glasgow an. In drei Wochen reisen auch die frischgebackenen Weltmeister wieder ab. Der Höhepunkt des internationalen Wettkampfjahres 2008 der Sportakrobatik ist dann bereits vorüber.
Heute ist Montag, der 22. September 2008 – Ein guter Zeitpunkt, um sich Gedanken über Erwartungen an die Weltmeisterschaft und die Age Group Wettkämpfe zu machen.

Logo WMEins vorneweg: Deutschland zählt in der Sportakrobatik grundsätzlich nicht zu den Favoriten. Das liegt wohl vor allem daran, dass man in Deutschland Sportakrobatik nicht professionell – sprich hauptberuflich – betreiben kann. Alle deutschen Sportakrobaten sind Amateure. Als solche trainieren sie zwar viel und hart, die Möglichkeiten wie die Konkurrenz im Osten, der ehemaligen UdSSR, China, England etc. haben sie jedoch längst nicht. Dort genießt Sportakrobatik einfach eine höhere Wertschätzung.
Und damit sind auch schon die Topfavoriten genannt: Ich nehme mal an, dass Russland, die Ukraine, England und China von den 15 zu vergebenden Goldmedaillen mindestens 10 mit nach Hause nehmen und auch generell zum Großteil die Medaillenränge füllen werden.

Coco Hannemann und Amrei EichhornFür Deutschland ist ein Platz im Finale ein großer Erfolg, der Gewinn einer wie-auch-immer-farbigen Medaille wäre eine Sensation.

In der Age Group 11-16 könnte man annehmen, dass aufgrund des stark standartisierten Wettkampfprogramms für Nationen wie Deutschland gute Chancen bestehen. Und in der Tat schickt der DSAB auch sehr erfolgversprechende Teams ins Rennen, von denen allerdings maximal eins ins Finale einziehen darf.
Bei den Trios könnte ausschlaggebend sein, ob bzw. wie viel Abzug das Riesaer Trio wegen des Größenunterschiedes erhält. Spannend ist außerdem, wie gut in Form sich das Teilzeit-Damenpaar Coco Hannemann und Amrei Eichhorn (Ebersbach / Bild) präsentiert. Denn beim Winterthur-Cup in der Schweiz wollen die beiden gemeinsam mit Katja Wachter als Trio antreten. Hoffentlich sind da die Prioritäten in der Vorbereitung richtig verteilt.
Meine Prognose: Mindestens ein Finalplatz.

Denny Böttcher und Annika GraderIm Team der Junioren (Age Group 12-19) verbirgt sich meiner Ansicht nach der größte Favorit auf eine Medaille bei den diesjährigen Wettkämpfen in Schottland: Lukas Claus und Nikolai Dewataikin (Riesa) stellten nicht nur letztes Jahr bei der EM, sondern auch dieses Jahr unter anderem beim Wolkow Cup unter Beweis, dass sie auch im internationalen Konzert der Großen gut mithalten können. Aber auch sonst ist die Mannschaft der Junioren stark besetzt: Das Mixed Paar von der EM 2007 Sascha Kohn und Katharina Thurnwald (Dewangen) hat mit Denny Böttcher und Annika Grader (Hoyerswerda / Bild) hervorragende Konkurrenz im eigenen Team. Auch hier könnte allerdings die Größenmessung erste Vorzeichen für den weiteren Wettkampf setzen. Bei den Damengruppen und -paaren treten viele aus der deutschen Delegation erstmals auf die große internationale Bühne. Da muss man durchaus mit Nervosität, Lampenfieber und dem ein oder anderen kleinen Patzer rechnen. Aber bei optimalem Verlauf wäre für jeden ein Platz unter den ersten acht drin.
Meine Prognose: Zwei oder drei Finalplätze und womöglich eine Medaille.

Nico Karsdorf und Renè PöplBei den Senioren geht es ja nicht nur um die Weltmeisterschaft. Die Wettkämpfe dienen gleichzeitig als Qualifikation für die World Games im nächsten Jahr in Taiwan. Die Plätze eins bis fünf der WM-Qualifikation haben ein Ticket sicher. René Tausendfreund und Phuong Tao Thi (Riesa) hätten hier am ehesten Chancen auf die Teilnahme an den World Games gehabt. Leider treten sie ja bekanntlich nicht an. Für die anderen Deutschen wird Platz fünf wohl nur sehr sehr schwer zu schaffen sein. Die Konkurrenz ist enorm stark – das gilt bei den Senioren noch viel mehr als in der Age Group. Ein Finalplatz wäre hier wirklich sensationell.
Ich bin insbesondere auf das WM-Comeback von Nico Karsdorf und René Pöpl (Möbisburg) gespannt. Wie werden ihre außergewöhnlichen Choreografien auf internationaler Ebene ankommen und die Wertungen beeinflussen? Ist für die beiden ein Finalplatz möglich? Allerdings ist die Konkurrenz der Herrenpaare wohl die stärkste überhaupt …
Meine Prognose: (K)ein Finalplatz.

Weil Prognosen aber nichts wert sind, gibt es ab dem 29. September hier täglich (und wenn es die Ereignisse fordern auch stündlich) den aktuellen Stand der Dinge. Also bitte fleißig weitererzählen und natürlich oft vorbeisurfen.

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Category: WM 2008 in Glasgow

Comments (2)

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  1. Katrin sagt:

    Deine Webseite ist sehr schön und vor allem sehr interessant. Wir sind schon alle sehr auf deine Infos gespannt. Viel Glück allen Teilnehmern.

  2. Daniela Fünfstück sagt:

    Kein Kommentar aber eine Suche: Ich finde keinen Kontakt von Sebastian Schipfel, könnte er mich denn bitte mal anmailen? Adresse kann er ja erkennen 😉 Es geht um „Zwischenberichte“ von der WM. Empfehlung kam von Werner Hassepaß!
    Danke!!!

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